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"Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit."

(2. Timotheus 1,7)

 

Die Kirchengemeinde steht in einer langen Tradition: Seit über 1200 Jahren gibt es sie. Seit fast 500 Jahren ist sie evangelisch. Seitdem hat sie immer wieder Erneuerungsbewegungen erlebt, bis heute. So verbinden sich in ihr gute Traditionen mit dem Blick für die Gegenwart und ihre Herausforderungen, um Menschen mit dem Evangelium zu erreichen: der guten Botschaft von Jesus Christus, der uns aus Verzagtheit herausholt, mit Kraft und Liebe und Besonnenheit beschenkt.

 

 

Die Kirchengemeinde nennt sich "evangelisch-lutherisch". Was steht dahinter? 

 

Hier die Kurzfassung:

 

Evangelisch – das kommt von „Evangelium“. Da mit ist die frei und froh machende Botschaft von Jesus Christus gemeint, wie sie uns die Bibel verkündigt. In allen Gottesdiensten und Gemeindeveranstaltungen sowie in vielen Gesprächen fragen wir danach, was das Evangelium uns heute sagt.

 

Lutherisch – das heißt: Wir leben in Erinnerung an die Reformation, die von Martin Luther ausging. Wir leben aus der Freiheit, die uns Jesus Christus geschenkt hat, und ermöglichen sie anderen. Wir leben in Verantwortung für unsere Nächsten und unsere Gesellschaft.

 

 

Wer es gerne etwas ausführlicher mag:

 

Maßgeblich für Lehre und Leben sind seit der Einführung der Reformation in Hessen durch Philipp den Großmütigen im Jahre 1526 die Bekenntnisschriften der lutherischen Reformation, vor allem die Katechismen Martin Luthers und das Augsburgische Bekenntnis. Beide Dokumente kann man leicht nachlesen, sie stehen im Evangelischen Gesangbuch (Nr. 806 und 808).

 

 

Aber vielleicht hilft es weiter, wenn wir nach der Bedeutung dieser beiden Worte "evangelisch" und "lutherisch". "Evangelisch" - das bezieht sich auf das Evangelium: die froh- und freimachende Botschaft von Jesus Christus. Sie steht im Mittelpunkt unserer Gemeinde. Was die frohe Botschaft bedeutet, lässt sich an Martin Luther erkennen, von dem das zweite Wort "lutherisch" abgeleitet ist. Luther schrieb seinen Familiennamen ursprünglich "Luder". Er war Christ, Mönch, Priester. Aber obwohl er sich eigentlich hätte sicher sein können, dass Gott ihm wohl gesonnen ist, hatte er große Angst, wegen seiner Sünden von Gott verworfen zu sein und den ewigen Tod sterben zu müssen. Er versuchte, selbst vor Gott gerecht zu werden. Doch je mehr er es versuchte, desto mehr stellte er fest, wie sehr sein Leben der Sünde gehörte. Dann aber begann Gott durch die Bibel mit ihm zu reden und ihm zuzusprechen: "Weil Jesus Christus für dich gestorben und auferstanden ist, darum hast du allen Grund, deines Heiles gewiss zu sein." Das bedeutete für Luther eine große Befreiung. Er empfand sich von da an als Befreiter: befreit von der Sünde durch die Vergebung und befreit von der Endgültigkeit des Todes durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Als er sich dies auf griechisch vor Augen führte, stellte er fest, dass in dem Wort "ELEUTHERIOS" (Befreiter) die Buchstaben "LUTHER" enthalten sind. Und von da an drückte er seine tiefste Glaubenserkenntnis mit diesem Wort aus, das bis in den Namen unserer Kirchengemeinde Eingang gefunden hat. Die Freiheit von der Sünde und dem Tod wird uns zugeeignet durch die Predigt wie durch Taufe und Abendmahl allein aus Gnade, ohne dass wir von uns aus etwas dazu tun könnten oder müssten, allein aus dem Glauben, der uns geschenkt wird, verkündigt allein durch die Heilige Schrift, die der Maßstab unseres Lebens in der Nachfolge Christi ist und die uns bezeugt: Christus allein ist unser Herr und unsere Hoffnung.